1. ICFI Weltcup 2015

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An diesem Wochenende, 26. bis 28. Juni 2015, richtet das Team um Olivier Folcke in Calais, Nordfrankreich, den ersten Weltcup aus und 48 Werfer aus sieben Nationen sind angereist, um sich im sportlichen Wettkampf zu messen. Bis auf wenige Ausnahmen fehlen die ganz großen Namen, aber dennoch sind einige großartige Werfer vertreten!
Auch haben sich Olivier und Co um eine tolle Organisation bemüht, und so wohnen alle zusammen in einem Komplex, und es winken Sachpreise im Gesamtwert jenseits der 6000 Euro!

Nebenbei kommt freilich auch der Spaß nicht zu kurz, kennt sich doch das Gros der Werfer von diversen Veranstaltungen schon länger, und einige sind nun mal gesellig!

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Samstag, 27. Juni und Kristians Geburtstag :

Der Strand ist riesig, strammer Wind, mal schauen, was das gibt. Dannys erster Wurf liegt bei annähernd 250 Metern, vielleicht ist mehr drin, aber nur Wind reicht nicht, zu dem der Luftdruck sehr hoch ist und der Wind Blei und Schnur eher runterdrückt als trägt.
Erschwerend für einige, insbesondere die Werfer, die einen Zwischenschritt im Wurf machen, kommt der Sand hinzu, ist der doch nach wenigen Werfern uneben und aufgewühlt, und beispielsweise Jay Lee, der mit einem gebrochenen Fuß wirft, hat große Probleme.

Jeder Teilnehmer bekommt ein Gastgeschenk mit T-Shirt und ein paar Kleinigkeiten, es gibt Kaffee auf dem Feld, herrlich!

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Die Ergebnisse des ersten Tages:
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Und die Gesamtergebnisse, die abends bei der Siegehrung gleich als Ausdruck verteilt wurden.
Es gab drei Kategorien: Herren, Damen und Senioren; dazu noch eine Kinderklasse, für die es Spielzeug zu gewinnen gab. Ein Senior warf 193 Meter; und das im Alter von 78 Jahren!

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Die Veranstaltung war großartig; leider nur wenige der wirklichen Topwerfer da, aber ansonsten alles prima organisiert, guter Ablauf, viel Spaß – hervorragend – ein ganz großer Dank an Olivier Folcke und sein Team!
Im kommenden Jahr soll die Veranstaltung freilich wiederholt werden, dann aber bereits etwas größer und voraussichtlich vier Tage lang, damit alle vier Gewichte geworfen werden können.

 

Die Grenzen erweitern: Centurys neue ‚T‘-Serie

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Mit der neuen T1000 hat Century bereits für Aufsehen gesorgt; so leicht, schlank und vor allem schnell war bislang noch keine schwere Angelrute bzw. Turnierrute, und einige Würfe jenseits der magischen 300 Yard unterstrichen schnell den Anspruch dieser Rute.
Nun gab es das Gerücht, Century würde eine komplett neue ‚T‘-Serie auflegen, und die Mitarbeiter arbeiteten tatsächlich fieberhaft an neuen Modellen, die alles bis dato gebaute in den Schatten stellen sollten! Nun also auf dem Markt angekommen (und gestern auch hier!) die Angelversionen der Eliminator T-Serie, die T800 und T900!

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Bemerkenswert an den neuen Ruten sind, wie gut ausbalanciert sie sind, sie liegen einfach ganz anders in der Hand als ältere Modelle! Ganz besonders auffällig sind die SGT, die S-Glass Tips, also die eingespleißten Spitzen aus neuartigem S2-Glas, und es ist unglaublich, wie sensibel solch kräftige und schnelle Ruten Bisse anzeigen können! Dabei haben die neuen Modelle bereits Fische gefangen, von denen der Durchschnittsbrandungsangler hierzulande nur träumen kann, große Dorsche (und wir reden von Fischen, die selbst auf deutschen Kuttern als groß gelten!), Rochen oder auch Heilbutt!

Kurz: Century hat es einmal wieder geschafft; sie haben die Grenzen des Machbaren ein ganzes Stück weit vorangetrieben, und die neuen Eliminators sind jetzt der Standard, an dem sich alle anderen messen lassen müssen!

 

EMC: Das deutsche Werfen am Scheideweg

(EMC = Eigene Meinung Christiansen)

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Das deutsche Werferjahr ist in vollem Gange; die Turniere zur Weltmeisterschaftsqualifikation sind gelaufen, und es hat sich eine eindeutige Rangliste ergeben. Eindeutig deshalb, weil nur ganze vier (4!) Werfer überhaupt in der Rangliste auftauchen, weil sie an mehr als einer Veranstaltung teilgenommen und jeweils drei Gewichte geworfen haben. Und schaut man sich die Ergebnisse an, zeigt sich, dass die Rangliste die Reihenfolge aufweist, die sie aufweist, weil nur so wenige Teilnehmer mitgemacht haben, die Ergebnisse selber sind eher unbefriedigend.

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Warum nun nur so wenige Werfer noch auf die Wiese zu holen sind sei einmal dahingestellt und möge an anderer Stelle erörtert werden. Die Frage ist eher, ob und wie es weitergeht; und das ‚ob‘ ist keine hohle Floskel mehr, denn bei einer Teilnehmerzahl von bisweilen drei bei einer offiziellen Veranstaltung (2. Quali) kann man von einer Veranstaltung nicht wirklich mehr reden, von einem Wettkampf gar nicht.
Was im Gegenteil verstärkt Zulauf hat ist die ‚offene Klasse‘ der Brandungsangler, die mit herkömmlichem Gerät, ähnlich dem einstigen Turnierwurfsport der VDSF-Werfer, und ohne große Beschränkungen weit werfen, wie auch bei der letztjährigen deutschen Meisterschaft.
Nun scheint offensichtlich, dass das Distanzwerfen im FIPS-Regelsinne im DMV keine große Resonanz erfährt; warum sollte es daher also auch groß abgebildet werden? Eine potentielle Zukunft des deutschen Werfens, wenn auch nicht international weiterführend, mag daher also dieses freie Werfen sein; heißt das Werfen doch hierzulande schon sehr lange ‚Distanzwerfen der Meeresangler‘, warum also gibt man den Meeresanglern ihren Sport nicht zurück, hat er doch leider schon aus Regelgründen (beim Brandungsangeln sind ‚Quasi‘-Überkopfwürfe vorgeschrieben) nicht mehr viel mit dem deutschen Meeresangeln zu tun? Und wenn das DMV-Mitglied das so wünscht kann man ihm doch durchaus solches geben.

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Das ‚ernsthafte‘ (im Sinne internationaler Regularien) Werfen hat sich schon lange gelöst vom reinen Angelwerfen; vorbei die Zeiten, als man mit Jeanshosen und Gummistiefeln bei Turnieren aufmarschieren konnte.
Was sollte also dagegen sprechen, nun endlich das Angeln und das Werfen ganz zu trennen? Auf kleiner Ebene wie Vereinen oder Clubs mögen sich Werfer noch durchs Angeln rekrutieren, wenn es um die Teilnahme an international hochrangigen und -besetzten Turnieren geht sprechen wir von einem veritablen Sport mit Anforderungen wie in jeder anderen Sportart, und wie auch in jeder anderen Sportart trennt sich hier die Spreu vom Weizen – warum sollte sich dann nicht der Sport vom Angelverband trennen?
Vielleicht ergibt sich die Chance dazu in diesem Jahr mit der Neugründung des ICFI und dem ersten Weltcup in Calais Ende Juni, wo offene Fragen geklärt werden sollen; möglicherweise kann dann eine nationale deutsche Unterorganisation gefunden werden, um den Sport in einem eigenen spezialisierten Verband zu organisieren.

Denn, und hier kommen wir wieder zum eingänglich erwähnten EMC (siehe oben), das deutsche Werfen im Deutschen Meeresanglerverband ist am Ende; entweder es beschreitet nun recht zügig gänzlich neue Wege, oder das vom Gros der Mitglieder des Verbandes ungeliebte (und unerwünschte, weil nur und angesichts der Teilnehmerzahl teure) Kind steht vor dem kompletten Aus.

Und ob das angesichts der derzeitigen Lage schlimm ist, dessen bin ich mir auch noch nicht einmal sicher…