Alle Jahre wieder wird der Schlosspark des Eutiner Schlosses zur Opernbühne, und trotz bereits mehrfacher unschöner Wettererlebnisse warn wir auch in diesem Jahr wieder da, um uns Verdis Nabucco anzuschauen; um es kurz zu machen, Open Air-Oper ist etwas ganz besonderes!
Hier eine ganz, ganz kurze Zusammenfassung des Inhaltes:
Nabucco belagert mit seinen Truppen Jerusalem. Die bedrohten Juden glauben, mit Fenema, der Tochter Nabuccos, eine Geisel in der Hand zu haben. Doch zu spät – schon dringen die Feinde in den Tempel Salomons ein. Fenema wird von Ismael gerettet, der ihr sein Leben verdankt.Sie kehrt zu ihrem Vater Nabucco zurück.
Kurz darauf wird Fenema Herrscherin von Babylon. Ihre Schwester Abigail will jedoch die Macht für sich allein. Sie verbreitet das Gerücht, daß Nabucco tot sei und entreißt der Schwester die Krone. In dem Moment taucht Nabucco auf.Er verlangt nun seinerseits, daß er als Herrscher und – mehr noch – als Gott angebetet wird. Die himmlische Strafe für diese Gotteslästerung erfolgt sofort: Nabucco verliert den Verstand. Abigail wird nun doch Königin.
Fenema schwört ihrem alten Glauben ab und bekennt sich zum Judentum. Da läßt sie ihre Schwester Abigail mit anderen Hebräern gefangennehmen. Abigail besorgt sich auf krummen Wegen das Siegel ihres Vaters Nabucco und erläßt das Todesurteil für Fenema. Als Nabucco erkennt, daß er durch diesen Betrug das Todesurteil für sein eigenes Kind unterzeichnet hat, will er die Hinrichtung verhindern.
Daraufhin läßt Abigail auch ihn einsperren.
In seiner Verzweiflung wendet sich Nabucco Jehova, dem Gott der Juden zu und fleht ihn um Rettung an. Da wird er von seinem Wahnsinn geheilt. Er ergreift ein Schwert und eilt, seine Tocher Fenema zu retten. Als er auf dem Hinrichtungsplatz eintrifft, stürzen alle Götzenbilder zusammen und begraben Abigail unter sich. Nabucco ist wieder König. Er befreit die Juden. Fenema heiratet ihren einstigen Retter Ismael.
Unmittelbar nach der Paue setzte leider Regen ein, so dass eine weitere Zwangspause eingelegt werden musste; beim anschließenden Duett Abigails mit Nabucco begann es wieder zu regnen, so dass den beiden kurzerhand Regencapes auf die Bühne gebracht wurden, bevor wieder eine Pause eingelegt werden musste (die ich übrigens nutzte, um einiges an Wein, von Melle Blanc de Blancs, zu verkosten; sehr fein!); danach aber kam der Gefangenenchor, den wohl jeder kennt, gesungen mitten im Publikum – und weil die Pausen so lang waren und jeder so gespannt gerade auf diesen vielleicht berühmtesten Gesang der Operngeschichte, wurde er kurzerhand zweimal gesungen!
Die Aufführung wurde dann trocken zu Ende gebracht, und der Applaus zeigte, dass auch Oper im Regen toll sein kann!
Fazit: Es war nass, aber mal wieder ein wirklich besonderes Erlebnis!