Danny Moeskops, Dauer-Weltmeister der letzten 15 Jahre, betreibt nun zusammen mit anderen belgischen Werfern, einen Club, namens Surfcast Flanders (Internetseite: www.surfcastflanders.com); um diesen zu promoten und sowohl den Club wie auch den Sport generell ein wenig bekannter zu machen lud er nun am Osterwochenende eine Reihe von Werfern aus ganz Europa zu einem ersten Einladungsturnier ein; es kamen denn auch Werfer aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Spanien und England; leider keine Italiener, die selbst eine Veranstaltung hatten und daher absagen mussten. Auch ein paar Frauen waren mitgereist und zeigten zum Teil tolle Leistungen!
Aus Deutschland fuhren Christoph Fischer, Jan Hinz und ich; zu uns gesellte sich Kristian Ö Pedersen aus Dänemark, und am Karfreitag machten wir uns gemeinsam auf den Weg, um gegen 20 Uhr in Essen an der holländisch-belgischen Grenze anzukommen und Quartier zu beziehen. Noch ein (sehr feines) Abendessen und ein belgisches Bier, dann ging es in die Heia.
Am kommenden Tag ging es auf die knapp zehn Minuten entfernte Wiese; groß, rundherum von Wald und anderen Wiesen umgeben, das Gras etwas hoch, aber die Abwurffläche gemäht, sehr fein. Zunächst aber einmal eine allgemeine Begrüßung – viele Werfer kennen sich seit Jahren und müssen erst einmal Hallo sagen!
Danny begrüßte die Teilnehmer, dann ging es auch schon los; die Wurfreihenfolge war beliebig, hauptsache, es standen immer Werfer an der Wurfstelle bereit. Die Bleie wurden mit beschrifteten Fähnchen markiert und zwei Mal am Tag mit Laser gemessen, sehr genau also, allerdings steckten die meisten mehrere Fähnchen, weil nicht gut zu sehen war, wie die Weiten waren und ob Würfe länger oder kürzer waren als andere.
Schnell stellte sich heraus, dass die Franzosen bärenstark waren; ständig standen mehr als einer im Bereich der 250-Meter-Fahne, nur Steve Lewis stand immer noch ein Stückchen weiter, sowie später Danny, der mit wenigen Würfen ganz weit vorne lag. Von uns konnte nur Jan mithalten und sich um die 240-Meter-Marke bewegen.
Fein war das Mittagessen: Ein Imbisswagen mit belgischen Pommes Frites und Würstchen und Nuggets etc. stand bereit und jeder konnte sich so viel holen wie er wollte.
Am Ende des ersten Tages gab es eine Verlosung mit einer Anyfield Anywhere als Hauptpreis; wir schnitten dabei nicht ganz so glücklich ab, aber immerhin gewannen wir ein paar belgische Erfrischungsgetränke, was besonders Kristian und mich erfreute.
Abends dann ging es gemeinsam nach Antwerpen ins ‚Den Aperitief‘, wo es Chili und Nudeln satt gab und viele unterhaltsame Gespräche.
Der zweite Tag war wie der erste; der Wind drehte allerdings zunehmend, so dass die letzten Würfe mit starken Seitenwind geworfen wurden, was dazu führte, dass sich kaum noch jemand verbesserte. Stark war hier Danny, der zwei Würfe mit Stationärrolle und 100 Gramm machte und damit jenseits der 240 Meter lag. Wieder waren die gleichen Werfer weit vorne, auch wenn sich einiges verschob.
Die Siegerehrung war gut; es gab Pokale für die ersten drei Herren und die ersten drei Damen, und bei den Herren lag souverän Steve Lewis vorne, auf dem zweiten Platz Danny Moeskops, dahinter vier (!!!) Franzosen, auf dem siebten Platz Jan.
Wieder gab es eine Verlosung mit tollen Preisen (und Kristian und ich bekamen wieder unser Bier), bevor es auf die Heimfahrt ging, so dass wir recht zufrieden, aber natürlich etwas müde, irgendwann mitten in der Nacht zuhause waren.
Nebenbemerkung:
Ich selbst nutzte die Gelegenheit, um meinen ersten Prototypen mit 100 und 125 Gramm zu werfen; einige internationale Werfer schauten auch neugierig auf die unglaublich leichte Rute, und sie wirft sich wirklich großartig – mit 100 und 125 Gramm warf sie problemlos über die 200 Meter, hielt auch aus, als ich zweimal das Blei hinter mir auf den Boden haute und ein ganzen Grasbüschel warf, stark genug sind die Ruten, auch wenn sie mit 125 Gramm am Limit zu sein scheinen (unter Turnierbedingungen, wohlgemerkt, am Strand traue ich dem getesten Modell durchaus 175 Gramm plus zu) – ich bin anscheinend auf dem richtigen Weg, ich bleibe dran.
Doof war natürlich, dass ich anschließend mit der schweren ‚echten‘ Turnierrute erstmal gar nicht mehr klarkam und fast umgeworfen wurde, aber es ist ja wie es ist – am zweiten Tag ging es dann beinahe wieder. 😉