Back to the roots: Ab jetzt betreiben wir Surfcasting

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Distanzwerfen der Meeresangler ist, wie der Name schon sanft andeutet, die Weitwurfdisziplin der deutschen Meeresangler unter Zugrundelegung der Regularien des Deutschen Meeresanglerverbandes, weil
a) der DMV e.V. wohl einmalige Wurfvorschriften vorgibt und
b) das Distanzwerfen das Ausüben des Werfens unter weitgehender Beachtung dieser Vorschriften ist.

(Der ebenfalls rein national betriebene Turnierwurfsport des ehemaligen VDSF soll hier einmal völlig außer Acht gelassen werden, und das mit gutem Grund.)

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In Abgrenzung dazu betreiben wir die weltweit anerkannte und mit internationalen Regeln hinterlegte Sportart des Surfcasting; unter Einhaltung der international gültigen Vorschriften praktizieren wir das Weitwerfen und die Weiterbildung von Wissen und Fähigkeiten sowie die Vernetzung und den sportlichen Wettstreit mit international Gleichgesinnten.

Ein jeder sei eingeladen, dieses schöne Hobby mit uns zu teilen – Surfcasting!

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Deutsche Meisterschaft und DMV

Ich bin 2004 in den DMV eingetreten, weil, nachdem ich den Oberbürgermeisterpokal im Distanzwerfen als Zuschauer besucht hatte, vom sportlichen Anspruch, als auch von der Truppe beeindruckt war.

Damals unter Stephan Laudage mit „Öschi“ und seinem Bruder und auch Veit, Speedy und so weiter, das war eine außergewöhnliche Mannschaft. Auch abseits des unmittelbaren Sportgeschehens war der Umgang niveauvoll.

Als Indikator des vollkommenen Verfalls habe ich einen öffentlichen Facebook-Aufruf aus der Sparte im Netz gefunden, ein Grund warum ich ab dem 1.1.2016 nicht mehr im DMV sein werde.

Dass das erlaubt ist, so einen Irrwitz in die gesamte Welt zu verschicken ist haarsträubend. Hier wird sehr gewissenhafte und gute Verbandsarbeit der letzten Jahre sabotiert. Wie kann man allen Ernstes solch einen vollkommen sinnbefreiten, grafisch miserablen Fetzen veröffentlichen?

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(Der Urheber des Originalbildes untersagte die Nutzung desselben; daher hier noch einmal der Text, damit jeder weiß, wann er wo werfen soll; Fehler sind aus dem Original kopiert:
‚SURFCASTER CHRISTOPH FIETZ
I AM TAKING; AND YOU?
16 DAYS YET!
GERMAN CHAMPIONSHIP / SURFCASTING EVENT 2015
FOR EVERYONE SURFCASTER – BEGINNER OR PROFI –
THERE IS EVERYTHING – 12.-13.09.2015‘)

 

Die erste eigene dreiteilige Rute

Dreiteilige Ruten haben durchaus ihre Daseinsberechtigung; nicht unbedingt zum Werfen unter internationalen Turnierrichtlinien oder zum schwereren Fischen, aber zum Spaß haben beispielsweise auf Butt oder zum Angeln mit leichten Gewichten können solche Ruten durchaus Spaß machen; oder aber für deutsche Angler, die gar keine Wurftechnik haben, aber mittels schwerer Bleie doch noch weit werfen wollen.

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Jetzt haben wir uns einmal bemüßigt gefühlt, uns auch einmal um eine dreiteilige Rute zu bemühen, auch aus Neugierde, was die Fernöstler heutzutage so machen können, und was die großen Firmen wohl so investieren müssen, um eine solche Rute auf den Markt zu bringen. Und das erste Modell, das jetzt den Weg hierher fand, ist schon beeindruckend und braucht den Vergleich mit teuren Modellen anderer Hersteller nicht zu fürchten.

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Technische Daten:

– Länge: 4,28 Meter (3,98- und 4,56-Modelle sind möglich)
– Gewicht (im Folgenden jeweils bei 14′): 347 Gramm, fertig aufgebaut!!!
– Handteildurchmesser: 21,2mm, Spitzendurchmesser 2,9mm
– Wurfgewicht 100 bis 260 Gramm (für deutsche Überkopfwerfer, mit einem Powercast geschätzte 50 bis 120 Gramm)
– Komplette Fuji-Ausstattung, Samtfutteral, 99% japanisches Carbon (Toray)

Das erste Modell hat diese niedlichen Lowrider-Ringe, andere Ringe sind möglich, aber der erste Eindruck sagt, dass die Lowrider wirklich fein sind, nutzt doch eh fast jeder Angler Geflechtschnur, und mit der hat man bei diesen Ringen kaum Weitennachteile; und mal ehrlich, wovon reden wir, einem Weitenverlust von 5% vielleicht? Das ist eh für das Gros der Angler weniger als fünf Meter…

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Die Rute ist kein Brett wie viele andere Modelle, sondern hat eine etwas mildere Aktion; das sollte aber auch für den Durchschnittsangler (und nicht die wenigen Hardcoreprofis, die es noch gibt, die aber eh gerätetechnisch gut aufgestellt sind) angenehmer sein und vor allem beim leichten Angeln viel mehr Spaß machen – das werden wir mal testen!

Und, sollte die Rute hier auf den Markt gelangen, der Preis? – Der steht noch ein wenig in den Sternen, muss man doch Transport, Importzölle und Steuern, ggf. Ersatz- und Garantiegestellung einkalkulieren, aber… konkurrenzfähig!

Wir werden uns in den nächsten Wochen mal mehr damit befassen, aber sehr verlockend! Ein hübsches Spielzeug zum Angeln, nicht mehr, aber deutlich auch nicht weniger!

STOPPELCUP 2015, schön war’s!

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Samstagmorgen sah es noch nicht wirklich nach Spaß aus, Starkregen ließ schlimmes ahnen. Meine Gummistiefel hatte ich morgens noch in der Hand und überlegte, stellte sie schließlich aber doch wieder zurück, das ärgerte mich jetzt. Im Harz hatte es nicht geregnet als ich 5 Uhr morgens aufbrach. Ab Hannover bis nach Ostermade Strippenregen. Ich hatte das Bild schon vor den Augen, Schlamm bis an die Knie, der Abwurfplatz, spätestens nach dem 5 Durchgang eine Suhle.

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Als ich bei Dirk auf den Hof bog, sah ich kein Auto, wahrscheinlich würde auch keiner kommen bei dem Wetter. Das Garagentor stand einen Spalt offen und ich schaute rein. Tatsächlich es bewegte sich was. Die Geräteschau war schon im Gange. Ein schönes Ritual, wenn man bei Dirk ist. Feinste „Waffen“ aus aller Herren Länder. Da der Regen nicht nachlassen wollte, gaben wir uns ausgiebig der Geräteinspektion hin. Nach 2 Stunden, noch immer keine deutliche Besserung, also gab es freundlicher Weise noch Kaffee. Was soll’s, eine gute Alternative zu einer gewaltigen Schlammschlacht. Ab 11 Uhr, tatsächlich, so wie der Wetterbericht voraussagte, es wurde weniger Regen und der Himmel heller. Aufbruch!

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Stoppelcup, wie der Name schon sagt, wird der Cup direkt nach der Ernte, auf einem Feld, ausgerichtet. Das birgt Risiken. Das zunächst avisierte Feld war auf Grund von plötzlich einsetzenden Regen am Vortag nicht fertig geerntet und Werfen somit unmöglich. Schließlich hatten wir Ersatz gefunden, Dirk den Bauern angerufen und der sagte „JA“. Na denn.

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Der Boden war frisch gegrubbert, schweres Geläuf und Muskelkater am nächsten Tag vorprogrammiert. Erster Wurfversuch, Frank hatte sich geopfert und lag auch gleich auf der Nase. Als er versuchte abzuwerfen rutschte das Stemmbein in die Ackerfurche und plumps, saß er auf dem Hosenboden. Das ist der besondere Spaß beim Stoppelcup. Naja gut, für den unversehrten Zuschauer zumindest. Zum Glück gab es keine ernsthaften Verletzungen und jeder machte 12 Würfe, bis der Sieger feststand. Einpacken und zurück nach Ostermade, Treffpunkt: Fischerklause.

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Natürlich haben wir neue Pläne gemacht, Angel- und Wurfveranstaltungen für die kommenden Jahrzehnte bis spät in die Nacht besprochen. Wir hätten auch noch stundenlang weitergemacht, die Stimmung war sensationell, leider hatte der Wirt kein Einsehen und bestand auf seinen Feierabend.

Ergebnisse:

1. Dirk:                222,00
1. Christoph:       221,20
3. Henry:             201,10
3. Frank:             200,40
5. Mike:               184,00
6. Sven:              172,50
7. Marco:            169,00

Vielen Dank an alle Teilnehmer und Zuschauer.