Century Excalibur C – Curve Testbericht

Vor einigen Monaten habe ich mir ein Blank der C-Curve gekauft. Abgesehen davon, dass die Rute wirklich hübsch ist, hat mich die sensationelle Balance überzeugt. Die ansonsten doch typische Century Kopflastigkeit, gibt es bei dieser Rute nicht. Anscheinend sind neue Materialkombinationen am Markt, um solch eine tolle Rute zu konzipieren. Sie fühlt sich, trotz 850g Gewicht, wie eine Zziplex Bass an.   Den Blank habe ich über Weihnachten mit Minima 4 Ringen bestück, allerdings nicht mit Klebeband, sondern in blau/gold/schwarz gebunden. Sieht toll aus.

Nachdem der Lack trocken war, konnte ich es nicht erwarten und bin gleich mal auf die Wiese gelaufen. Um über die Performance urteilen zu können, habe ich zum Vergleich meine WR300 mitgenommen, die Rute mit der ich hauptsächlich übe.   Auf dem Sportplatz angekommen, habe ich mich mit der WR300 warm geworfen. Es war kalt und Schneefall, eigentlich total eklig.   Zunächst hab ich abgelegt langsam geworfen. C-Curve impliziert, die Rute lädt sich parabolisch auf und der Wurf sollte recht langsam zu machen sein. Tja, Überraschung, das ging gar nicht. Die Rute ließ sich nicht aufladen und schien extrem schnell zu sein, kein wobbeln in der Spitze, wie ein Brett. Enttäuschung machte sich breit und ich hab mich schon als Verkäufer auf den Ebay Seiten gesehen. Wie krieg ich die Rute an die Arbeit, dachte ich mir. Ich probierte schnellere Würfe und kam damit an die Weite der WR300. Immer noch unzufrieden, machte ich mich auf den Heimweg.  

So viele Erfolgsberichte im Netz ,konnten nicht falsch liegen …. also ging ich am nächsten Tag wieder auf den Sportplatz. Nach einigen ruhigeren Würfen wollte ich es wissen und habe voll durchgerissen, rechts geschoben wie doof und links angerissen (was mir halt so möglich ist). Aaaahhhh! Das Schmuckstück reagierte und war zum Leben erweckt. Sie arbeitete plötzlich. Allerdings mit einem vollkommen anderen Timing, als die mir bis dahin bekannten Ruten. Ich kam immer besser rein und schließlich hatte ich einen Überläufer an meiner Übungsrolle, was mich zum Einpacken bewegte. Ich denke mit Blei anstelle des Balls, wird es noch besser laufen. 

Resümee:   Die C-Curve ist eine erstaunliche Rute, extrem schnell, keine Verwindung in der Spitze, mit unglaublich toller Balance. Der Name täuscht vor, dass die Rute gemütlich geworfen werden kann, das stimmt nicht. Die Rute ist definitiv keine Anfängerrute, sofern man das Potential der Rute komplett nutzen möchte. Ich hab das C gesehen, allerdings nur mit einem kompromisslosen Wurf, der mir auch nur 2-Mal gelungen ist.  Dann allerdings, schießt das Wurfgewicht einfach davon. Komplett neues Rutenkonzept mit dem Prädikat: Traumhaft.

Ich werde die Rute im März in die Brandung nehmen und auch darüber berichten.

Sportliche Grüße aus dem Harz  

Christoph  

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Großmann Cup 2014

Gestern war der Großmann Cup.

Der Baltic Surfcasting Club war gut vertreten. Lutz, Meik, Henry und ich (hoffentlich hab ich alle richtig geschrieben) haben erfolgreich mitgemischt und waren allesamt unter den Top 15.

Insgesamt wurden 597 Fische gefangen. Ich fand das gar nicht so schlecht, bei schönstem Spaziergehwetter, Sonne, kaum Wind und schließlich vollem Mond.

Lutz hatte freundlicher Weise meine Startkarte gezogen, Würmer mitgebracht und mich somit großartig unterstützt, weil ich sonst nicht hätte mitmachen können. Somit saßen wir (Lutz und ich) im gleichen Sektor: Sehlendorf. Das war der Zweitschlechteste. Schade. Trotz wenig Wind und Welle, kam eine straffe Strömung von links. Beide hatten wir 150g Bleie gewählt. Die haben gerade so gehalten.

Nach 10 Minuten hatte ich den ersten Butt, 42cm. Ich hatte regelmäßig Bisse und zum Schluss 10 maßige Fische, Sektorsieg, den 3. Platz gesamt.

Immer wieder wird behauptet die Multirolle ist nicht wettbewerbsfähig, zu langsam, zu kompliziert und so weiter. Fakt ist, egal welche Rolle man nimmt, wenn man genügend praktiziert und seine Gerätschaften kennt, geht beides. Zum Glück ist das so, denn ich liebe es gerade mit der langsamen und komplizierten Kombination zu angeln.

Meine Kombi war: Century Tip Tornado Super Match und Daiwa 7HT Mag.

„Petri Heil“ und danke an die Organisatoren, ein wunderschöner Abend, schöne Fische, tolle Preise, gutes Essen. Was will man mehr?

Christoph Kuntze

 

 

 

 

 

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Tica Scepter

Ich hab auf den spanischen Seiten rumgehangen und immer wieder Tica Rollen gesehen. Der Preis ist recht ansprechend. Hier hab ich mal eine Tica Scepter mit 2 Ersatzspulen und Wormshaft für knapp 80 Euronen. Finde ich ja nicht schlecht und ersatzspulen scheint es auch in jeder Menge zu geben. Bei Shimano und Daiwa sieht das leider nicht so gut aus und erfordert viel Zeit und Kreativität um zum Ziel zu kommen.

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Brandungsruten mit Hybridspitze

Als ich mit dem Casting anfing hatte ich zwei Brandsruten der Marke STS Outdoor. Damals als schlang bezeichnet mit einem Handteil von ca. 24mm Durchmesser. Die Ruten hatten eine durchgehende Aktion und Bisse konnten erkannt werden. Problematisch wurde es bei Welle, dann schaukelte die gesamte Rute und nur durch exaktes Beobachten waren Spitzenbewegungen auszumachen, die als Biss zu deuten waren. Im Laufe der Jahre, dank weltweiter Materialforschung, kamen härtere und schlankere Ruten auf den Markt, dreiteilig, praktisch zu transportieren. Die Bisserkennung verbesserte sich, indem zusätzlich Stipruten ans Dreibein montiert wurden und die Schnur über einen großen Drahtbügel, der an den Spitzen der Stipe geklebt war geführt wurde.

Auf der anderen Seite gab es die englischen Brandungsruten. Kantige Ruten mit großen Durchmesser am Handteil allerdings fähig selbst riesige Gewichte in allen Wurfstilen gen Horizont zu schicken. Die Spitzenaktion ließ eine gute Bisserkennung zu, selbst bei hohen Wellen und starkem Gezeitenstrom. Die Castingfreaks lästerten ausnahmslos über die „Shimanofraktion“ mit ihren Stippen und harten Brandungsruten. Ich auch, um ehrlich zu sein. Noch heute gibt es für mich keinen schöneren Anblick als eine asymmetrisch, einmal geteilte Rute aus  englischer Handmanufaktur. Nur am Rande. Ich hatte mich schon immer gefragt, warum eigentlich dieses kürzere Handteil? Vergangenes Jahr bei einer Besichtigung des Zziplex Werkes (dank Dirk) erklärte uns Terry, der Eigentümer, das damit die Spitzenlastigkeit reduziert wird (Alternativ dazu, weniger Masse in der Spitze).

Macht Sinn. Die Steckverbindung ist mit viel mehr Material verstärkt als der übrige Blank und je weiter vorn dieser „Ballast“ sitz umso mehr verlagert sich das Gewicht an die Spitze. Das wiederum hat zur Folge, dass man die Idee hat ein bis zwei Unzen mehr Wurfgewicht zu benutzen, lästig.

Eine dritte Spezies von Anglern, „die Mediteranen“, nutzen seit Jahren sehr leichte Ruten mit sehr sensibler Spitze. Auch seit Jahren werden diese Ruten hin und wieder angeboten, sogar in Deutschland. Ich glaub Mitchell hatte welche und noch ein paar weniger bekannte Firmen. Beachtung fanden diese Ruten am breiten Markt hierzulande jedoch nicht.

Aus all den Ruten, so scheint es, wurden einige Komponenten übernommen und die Hypridruten entwickelt. Brandungsruten mit sehr sensibler, fest eingesetzten Spitze, ähnlich wie bei einer Feederrute aber viel hübscher. Ich hatte mich mit Veit darüber schon vor einigen Monaten unterhalten und auch über Vorzüge und Nachteile ausgetauscht. Letztes WE hatte ich Hybridruten der Firma Vercelli in der Hand, bei Dirk. Ich muss gestehen, ich war fasziniert. Sehr schön ausbalancierte Ruten mit einer supersensiblen Spitze und zum Beispiel das Model Alba hat anscheinlich genug Knöf auch eine große Klunker in die See zu buchsieren. Diese Art von Ruten werden auch von anderen Herstellern angeboten: Abu, Daiwa u.s.w.

Und ich weiß auch, dass es in Deutschland bekannte Brandungsangler gibt, die diese Ruten nutzen (und darauf schwören). Verrät mal jemand was über die Praxistauglichkeit?

LRF (light rockfishing) auf Malle

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es begann mit Streetfishing in Frankreich und den Niederlanden. Ein Trend mit superfeinem Gerät ans Wasser zu gehen und mit sehr kleinen Ködern zu fischen. In England wurde dieser Trend aufgegriffen und als LRF bezeichnet. Seit einigen Monaten wird diese junge Angelart beworben und es werden viele Beiträge publiziert.

Nun, als ich letzte Woche auf Malle war, hab ich mir den Spaß gemacht und das Ganze mal ausprobiert. Spinnrute mit -15g (Daiwa Powermesh, kleine Rolle, leichte Monofil). Am ersten Tag hatte ich nur einen Fisch, eine kleine Dorade. Am zweiten Tag nahm ich eine andere Stelle, ein Loch in der Felswand, in dem die Brandung wie mit dem Pürierstab aufgeschäumt war. Hier fing ich ca. 10 unterschiedliche Fischarten in 2 Stunden (Dropshot, 15g, Seeringelwurm). Alle Fische waren ziemlich bunt und ich hab sie vorher noch nie gesehen (leider sind die Bilder für den Upload zu groß). Wie es immer so ist, 3 wirklich große Fische hab ich nur meinem Köder nachschwimmen sehen. Trotzdem, sehr schnelles und abwechslungsreiches Angeln mit enormen Spaßfaktor. Sogar für die Jugend eine echte Alternative zum Gameboy…

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Leichter in der Brandung?

Vor 3 Jahren ging ich in Rosenfelde an den Strand. eigentlich wollte ich Aal angeln. Es war August und eine schwache Brise aus Ost kräuselte das Wasser. Ich setzte mich neben eine kleine, wie eine Mole geformte Steinschüttung und warf an den Kopf davon, ca. 20m in die Ostsee. Zunächst fing ich 3 Aalmuttern, dann zwei Dorsche, beide maßig, einer knapp 50cm. Ich war erstaunt und glaubte an einen Zufall.
Im Herbst ging ich mit meiner Tochter an den selben Strand aber an eine andere Stelle. Für sie hatte ich eine 3m Spinnrute mit Laufbleimontage, Fluorcarbonvorfach in 0,28mm und 8er Haken fertig gemacht. Selber nahm ich meine Tip Tornado Match. Bevor ich meine Ruten im Wasser hatte fing meine Tochter den ersten Butt, knapp maßig. Es ging an ihrer Rute schlag auf Schlag. Sie hatte schließlich 4 Dorsche und 2 Butt und deutlich mehr Fischkontakt als ich.
Letztes Wochenende, genau das Gleiche. Schon länger diskutieren Dirk, seine Freunde und ich darüber, ob wir nicht viel zu schwer in die Brandung gehen. Gestern las ich im TOTAL SEA fishing Magazin, dass Seezungen mit kleinem Blei befischt werden sollten -weil der Einschlag eines großen Klumpens die Fische sofort verscheucht- und roter Kopflampe. Gibt es Erfahrungen von eurer Seite?

M4 Evo

Ich hab am Wochenende die M4 Evo geworfen und muss sagen, das ist eine ausgewachsene Rute. Sowohl das Handteil als auch die Spitze sind härter als die der Century TT Sport. Ich schreibe den Vergleich, weil die Sport sowohl von der Länge als auch vom Durchmesser sehr ähnlich ist.

Ich habe mit 175 Gramm geworfen und an keiner Stelle das Gefühl gehabt die Rute wäre überfordert. Das fand ich bemerkenswert. Allerdings fehlt mir der direkte Vergleich, da ich meine 427 und auch die TTR nicht mit hatte. Das werde ich mal am kommenden Wochenende ausprobieren und hier posten.

BG, Christoph